Ebi will auswandern

Ebi ist unglücklich – bis in die letzte kleine Schraube seines Shuttle-Körpers. Am liebsten würde er auf und davon, einfach weg, ganz weit weg, wo ihn keiner kennt und wo ihn keiner sieht. Er könnte heulen. Wie war er immer stolz, wenn er sauber und schick mit seinem grün-weißen Gewand durch die Gegend fahren durfte. Und nun???

Auch Stella schaut ganz erschrocken: „Ebi wie siehst du denn aus? Was ist denn bloß passiert?“ Der Freund weint leise vor sich hin: „Du siehst doch, was los ist. Gestern Abend bin ich nach einem anstrengenden Tag eingeschlafen. Ganz tief und fest habe ich geschlafen bis…. bis ich plötzlich im Morgengrauen von einem Zischen aufgewacht bin. Ich merkte nur, wie etwas Kaltes, Flüssiges meine Shuttle-Haut traf und bemerkte zwei Typen, die um mich herumsprangen. Eine Stunde später kam Lokführer Leo. Wir wollten heute gemeinsam auf unsere erste Tour gehen. Doch auch er rief ganz erschrocken: ‚Ebi wie siehst du denn aus.‘ Als ob ich etwas dafür könnte. Diese Typen haben mich eingesprüht, von oben bis unten mit stinkender Farbe vollgesprüht. Was soll denn jetzt nur werden? So kann ich doch nie wieder zu meinen Fahrgästen!

Stella, mach’s gut, hier bleibe ich nicht. Ich wandere aus, ganz weit weg von hier, wo es solche Schmierfinken nicht gibt.“ Stella schaut betroffen auf den armen, unglücklichen Ebi. Sie darf nicht zulassen, dass ihr Freund Ebi fortgeht. Aber was kann sie tun? Sie denkt so angestrengt nach, dass kleine Wölkchen aus ihrem Shuttle-Dach aufsteigen. Wenn nur Lisa, die Diesellok, käme. Sie ist so klug und wüsste bestimmt Rat. Aber Lisa ist heute mit ganz vielen Güterwagen unterwegs. Da kommt Leo angerannt. Er hat inzwischen mit vielen Leuten telefoniert. Zuerst musste er ganz schnell einen Ersatzzug und einen Ersatzlokführer organisieren, denn so konnte er mit Ebi wirklich nicht durch die Gegend fahren. Das ist gar nicht so einfach, wenn frühmorgens alle im Einsatz sind. Dann hat er Werkstattleiter Holger angerufen. Zum Glück behält der immer die Ruhe.

„Kommt erst mal zu uns in die Werkstatt. Wir bekommen das schon wieder hin. Aber teuer wird es, das sage ich euch gleich.“ Das ist ja das Ärgerliche: Dieser dumme Jungenstreich kostet unglaublich viel Geld. Bei allem Unglück ist Ebi aber nun doch ein bisschen froh, dass sich alle so gut um ihn kümmern. Da wartet er mit dem Auswandern noch ein bisschen.