Stella im Schnee

Schneeflöckchen weiß Röckchen, jetzt kommst du geschneit… Singend fährt Stella auf dem Erfurter Hauptbahnhof ein. Ebi ist schon einige Minuten vor ihr angekommen. „Na, Stella, was singst du denn da? Eine Schneeflocke macht doch noch lange keinen Winter.“ „Hast du eine Ahnung“, entgegnet ihm Stella und stimmt das nächste Lied an: „A a a, der Winter der ist da. Oder was hältst du von ABC, die Katze lief im Schnee… oder Schneemann baun und Schneeballschlacht, Winter ist so schön“.

Ebi kann das gar nicht verstehn. In Erfurt und auf allen Strecken, die er befahren hat, liegt überhaupt noch kein Schnee. „Mach nicht solchen Wind“, sagt er deshalb zu seiner Freundin. Stella lacht: „Ebi, du glaubst gar nicht, wie schön es im Thüringer Wald aussieht. Alles weiß. Die Bäume sind wie dick mit Puderzucker überstreut. Ich habe schon die ersten Kinder mit ihren Schlitten gesehen.“ Ebi runzelt die Stirn. „Und wie bist du heute Morgen rausgekommen. Das ist doch gar nicht so einfach, wenn wirklich so viel Schnee liegt, wie du sagst.“

„Genau! Damit wir pünktlich starten konnten, waren ganz früh, als alle noch schliefen, schon die Schneepflüge von der Thüringer Eisenbahn GmbH unterwegs, um den Schnee von den Gleisen zu räumen. Das sieht lustig aus. Die  Schneepflüge haben ja keine eigenen Motoren. Deshalb fährt in der Mitte die Diesellok und schiebt und zieht vor und hinter sich einen Schneepflug. Die drei Männer, die zum Bedienen der Maschinen gebraucht werden, müssen sich mächtig konzentrieren. Einer beobachtet vom Schneepflug aus, der andere von der Diesellok aus die Strecke. Der dritte bedient die Schneepflüge und muss sie je nach Schneemenge höher und tiefer stellen. Aber es hat alles super geklappt.“

Stella freut sich schon wieder auf die Rückfahrt und reimt ausgelassen: Pille, palle, polle, im Himmel wohnt Frau Holle. Die schüttelt ihre Betten aus, da fallen viele Flocken raus.“ Ebi  schaut seiner Freundin hinterher und ist fast ein bisschen neidisch.